Die Ausstellung musste leider geschlossen werden wegen des Corona Virus.
Es sind aber private Besuche nach Absprache mit dem Fotografen möglich. Kontakt: 04825/ 8933
Fotoausstellung vom 23.Februar bis zum 28. März
Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag, Samstag jeweils von 15 – 18 Uhr oder nach Vereinbarung
Seit 60 Jahren ist Walter Mayr in der Fotografie tätig. Er hat als Laborant und Fotogafenlehrling in die tiefsten Abgründe der Entwicklerbottiche geschaut und das saure Aroma von Stoppbädern und Fixierern wie andere Leute Waldesluft zu lieben gelernt. Er hat noch große Kameras mit kiloschweren Objektiven bedient, lichtdichte Zelte durch Europa, die Sahara, Asien und Amerika geschleppt, um in ihrer Dunkelheit lichtempfindlich beschichtete Filme in sperrige Kassetten einzulegen. Danach hatte er 12 Blatt für 12 Fotos als Tagesvorrat, um schließlich, an sorgfältig ausgewählten Standorten zu sorgfältig ausgewählter Stunde, mit genau gemessenem Licht wenige Bilder festzuhalten. Ging er aber mit diesen Vorräten nicht bedachtsam um, dann stand, wenn das Dutzend Fotos geschossen war, doch noch ein wunderbares Bild vor dem Fotografenauge, er hatte aber kein Material mehr um es einzufangen. Solche Tage schmerzten lange.
Gleich kostbaren Schätzen wurden die Filme auf der Reise vor LIchteinfall, Staub, und Feuchtigkeit und besonders vor den tückischen Detektoren der Flughäfen geschützt. Tapfer wurde manches Rededuell mit dem Sicherheitspersonal ausgefochten, das mit dem sensiblen Material Röntgenscanner füttern wollte (gefürchtet: die Geräte in Islands Airport Keflavik), bis endlich die heimische Dunkelkammer mit ihren Verarbeitungsprozessen erreicht war (in der ganz eigene Fehler lauerten). Es war eimal…
Wie anders heute: Walter Mayr sitzt an seinem PC und „entwickelt“ digitale Bilder. Gleichzeitig ploppen – von Algorithmen perfekt bearbeitet – Fotos aus allen Himmelsrichtungen auf seinem Bildschirm auf. Fotos, die soeben von seinen Netzwerk-Freunden aufgenommen und sekundenschnell in alle Welt gepostet wurden. Mit Kameras, denen ein Telefon als technische Basis genügt und die kaum spezielle Kenntnisse verlangen.
Zu seinem 75. Geburtstag, nach 60 Jahren im Fotografenberuf, hat Walter Mayr nun eine Auswahl aus seinen analogen Arbeiten getroffen um sie im Traumausstatter in Meldorf zu zeigen: Wüstenlandschaften von Algerien bis Jerusalem, Bilder aus der bekannten Reihe über Kolkraben, die grandiosen Camera obscura-Fotos aus Island, auch seine eigenwillige Interpretaton zu Roms und Italiens antiken Stätten. Diese Arbeiten entstanden für renommierte Blätter wie GEO, MERIAN, das FAZ-Magazin, das ZEIT-Magazin. Nun, da die Epoche der Printmedien mit der digitalen Welt im Wettbewerb um die Zukunft liegt, faszinieren sie auch als ein Stück Zeitgeschichte.
Doch wirklich betrübt über das Vergehen der analogen Fototechnik ist Walter Mayr nicht. Denn gerade die jungen Fotografen entdecken die Welt der Bromsilber-Fotografie für sich neu.
Walter Mayr zeigt in den Arbeiten, dieser Ausstellung, zu welchen außergewöhnlichen Ergebnissen diese vererbte Technik führen kann.